Killerphrasen – und wie Sie diese aushebeln

„Das haben wir schon immer so gemacht.“

„Das haben wir noch nie so gemacht.“

„Da könnte ja jeder kommen.“ 

 

Was im ironisch benannten Beamten-Dreisatz auf die Spitze formuliert ist, haben die meisten schon oft gehört: Killerphrasen, Schein- und Totschlagargumente. Meist synonym verwendet, bezeichnen sie bestimmte Aussagen, mit denen neue Ideen, Vorschläge und Wünsche abgeschmettert werden sollen, z.B. in Meetings:

„Das klappt nicht.“  

„Dafür haben wir keine Zeit.“  

„Sie sind neu hier, sonst wüssten Sie das.“  

„Typisch Mann.“ 

 

Oft weder zu beweisen noch zu widerlegen, dafür aber jederzeit beliebig einsetzbar. Sie bringen die Sache nicht voran, den Gegenüber dafür aus dem Konzept und lassen irritiert-verärgerte Gemüter zurück. 

 

Was nun?

Sie können Killerphrasen & Co natürlich einfach übergehen oder zum Gegenangriff wechseln. Meist mindert das weder den eigenen Ärger noch bringt es den Verursacher langfristig zum Schweigen. Je nach eigenen Vorlieben, konkreter Situation und der Beziehung zueinander bieten sich stattdessen zwei Alternativen an:

  • In die Tiefe gehen: "Warum glauben Sie, dass es nicht klappen wird? Was genau könnte daran nicht klappen? Wie könnte es denn klappen?"
  • Gegenfragen und Entlarven: "Möchten Sie jetzt über meine Herkunft / mein Geschlecht reden oder wollen wir lieber gemeinsam bei der Sache XY bleiben?" 

Überlegen Sie, was der Grund für Killerphrasen sein könnte:

Möchte er/sie keine Veränderung, aus Angst oder Gewohnheitsdenken?

Möchte er/sie im Gespräch mit vermeintlicher Allwissenheit prahlen?

Oder Sie dominieren, angreifen, Grenzen markieren?

 

Hinterfragen, nachfragen, sich ein genaues Bild machen und nicht alles so persönlich nehmen. Das nimmt auch Killerphrasen ihren Schrecken.