Wieso ich? DIE muss sich ändern! ...

Ach, wie schön wäre es doch, man könnte andere einfach so ändern. Den zickigen Kollegen oder die fordernde Chefin, zum Beispiel. Dann müssten wir uns nicht ständig über sie aufregen!

 

Na klar wäre es das Einfachste, wenn der Kollege aufhörte mich anzupflaumen und die doofe Chefin endlich meine Leistungen sähe. Allerdings nur das Einfachste für mich. Denn wenn ich meine Hände in den Schoß lege und darauf warte, dass sich etwas ändert, dann kann ich in meiner Komfortzone bleiben, muss keine unangenehmen Gespräche führen, kann lieber mit anderen lästern oder jammern, die meine Meinung teilen. Ändern tut sich in der Regel… nichts. Im Gegenteil: Wut und Ärger stauen sich auf und explodieren irgendwann – meist dann, wenn ich es am wenigsten gebrauchen und kontrollieren kann. Aus der Problem-Mücke wird ein Problem-Elefant im Porzellanladen.

 

Da kann ich gegensteuern. Ja, genau, ICH. Denn etwas in meinem Sinne zu bewirken, kann ich nur, wenn ICH etwas tue. Nicht, wenn ich darauf warte, dass andere es tun.

 

Warum wenden wir das alltägliche Kreisen um den eigenen Bauchnabel nicht mal beim Thema Lösungsverantwortung an?

 

Wie oft dreht sich die Welt um uns selbst, geht es um die eigene Meinung, die eigenen Wünsche, die eigenen Bedürfnisse und die einzige, weil meine Perspektive. Wir übersehen die Vielzahl an Wirklichkeiten, die jeder anders wahrnimmt – und die Vielzahl an Möglichkeiten, die wir haben, Dinge selbst zu ändern. Stellen uns doch die Kernfrage: 

 

Was kann ICH tun, um etwas zu verändern?

 

Nix? Glaube ich nicht. Mag das Problem noch so groß sein, irgendwas geht immer. Und ist es noch so klein oder noch so abwegig im ersten Moment.

 

Was es dafür braucht? Zunächst einmal den Willen, das Problem wirklich beheben zu wollen. Was vielleicht merkwürdig klingt, ist ernstgemeint, denn manchmal bleiben Probleme bestehen, weil sie auch etwas Gutes beinhalten. (Z.B. nicht zu kündigen, um damit eine frustrierende Jobsuche zu vermeiden.)

 

Dann die Bereitschaft zur Eigenverantwortung. Also eine innere Haltung zu üben, die mich als Entscheider:in über mein Leben stärkt. Insbesondere, wenn das ein Riesenschritt scheint, ist es doch umso wichtiger für meine persönliche Entwicklung, oder?

 

Und warum nicht mal mit jemand Vertrautem zusammensetzen und Ideen sammeln, wie ICH eine Lösung für mein Problem umsetzen könnte? Alles ist erlaubt, skurriles Freestyle-Denken ausdrücklich erwünscht. Alles wird aufgeschrieben und startet mit „Ich kann …“

15 Ideen dürfen es gerne sein. 15?! Ja, dann fällt das erste „Ich werde…“ leichter.